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Der Volksgarten

Früher standen auf dem heutigen Parkgelände die Festungsanlagen und Stadtmauern von Wien. Als diese jedoch 1809 von den Franzosen gesprengt und abgetragen wurden, entstand eine weite Fläche inmitten der Stadt, auf der ein Garten für die Erzherzöge Österreichs angelegt wurde. 1823 entschieden sich die Adligen zur Freude der Bevölkerung, ihren Park für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So war der Wiener Volksgarten geboren.

Volksgarten

Konzipiert wurde die Parkanlage von Ludwig von Remy. Die gärtnerische Gestaltung übernahm Franz Antoine der Ältere, dessen gleichnamiger Sohn später die umfangreichen Erweiterungen des Gartens leitete. Die streng geometrischen Formen und die übersichtlich angelegten Wege entsprachen nicht nur dem Zeitgeist, sondern sollten auch für die Sicherheit im Park sorgen. Die Überwachung der Besucher wurde für die Parkwächter durch dieses Konzept sehr erleichtert.

Inmitten des Volksgartens, der seit 1825 im allgemeinen Sprachgebrauch auch als solcher bezeichnet wird, errichtete man zwischen 1819 und 1823 den Theseustempel. Peter von Nobile lieferte die Entwürfe für diese kleinere Kopie des Theseions in Athen, in dem bis 1890 die Theseusskulptur von Antonio Canova aufbewahrt wurde. Neben diesem interessanten Bau laden das Cortische Kaffeehaus, das Volksgartenrestaurant, der Milchpavillon und das Café Meierei zum Verweilen in dieser wundervollen Umgebung ein.

Besondere Beachtung verdient der Rosengarten des Volksgartens. Nicht nur zur Rosenblüte erfreuen sich hier Einheimische und Besucher aus aller Welt an dem betörenden Duft der Blumen und dem herrlichen Bild, das die perfekt angelegten und gepflegten Beete den Betrachtern bieten. Neben diesem Highlight des Volksgartens sind die verschiedenen Denkmäler beliebte und viel fotografierte Orte in diesem gut besuchten Park. Dabei spielt Kaiserin Elisabeth eine ganz besondere Rolle. Ihr 2,50 Meter hohes, von Hans Bitterlich geschaffenes Bildnis ist eingebettet in eine größere Anlage, die von Friedrich Ohman 1907 konzipiert worden ist. So mancher Besucher hat sich hier schon gemeinsam mit der Kaiserin ablichten lassen.

Auch dem österreichischen Nationaldichter Franz Grillparzer ist im Volksgarten ein Denkmal gesetzt worden. 17 Jahre nach seinem Tod wurde er mit einem von Carl Kundmann 1889 entworfenen Standbild geehrt, das von einer aufwendig gestalteten Reliefwand umgeben ist. Zahlreiche weitere Statuen, Skulpturen und Brunnen machen den Volkspark auch für Kunstfreunde zu einem lohnenden Ziel.

Beim Flanieren durch den Park sollte man sich genügend Zeit nehmen, um die Schönheit der Anlage in aller Ruhe genießen zu können. Zahlreiche Bänke bieten den Fußgängern ausreichend Gelegenheit, eine Pause einzulegen. Sehen und gesehen werden ist immer noch angesagt in diesem Park, der durch seine zentrale Lage im 1. Wiener Bezirk an der Ringstraße, unweit zahlreicher anderer Attraktionen der österreichischen Hauptstadt, leicht zu erreichen ist.


Hinkommen

Straßenbahn: Dr.Karl Renner Ring (1, 2, 46, 49, 71, D), U-Bahn Volkstheater (U2, U3)
 

Burgring, 1010 Wien