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Der Graben

Schon die römischen Soldaten marschierten an dieser Stelle über die Befestigungsmauer ihrer Siedlung Vindobona. Heute wird am Graben weniger marschiert als flaniert. Als eine der schönsten Shoppingmeilen der österreichischen Hauptstadt zieht die prachtvolle Fußgängerzone Einheimische wie Touristen gleichermaßen an. Einkaufen kann in dieser eindrucksvollen Umgebung der Wiener Altstadt zum Event mit Suchtfaktor werden.

Graben zu Weihnachten

Der Graben zieht sich vom Stock-im-Eisen-Platz bzw. Stephansplatz in Höhe der Kärntner Straße in nord-westlicher Richtung quer durch den 1. Bezirk bis zum Kohlmarkt. Von der Fußgängerzone, die an manchen Stellen den Charakter eines Platzes hat, zweigen zahlreiche historische Gassen und Straßen ab, die ebenfalls luxuriöse Geschäfte und Lokale beherbergen.

Vom Graben vor der Stadtmauer, der der Straße ihren Namen gegeben hat, ist schon seit vielen Jahrhunderten nichts mehr zu sehen. Im Laufe der Geschichte verwandelte sich die erste Straße einer frühen Stadterweiterung zum Prachtboulevard. Lange Zeit galt die Adresse jedoch nicht als besonders vornehm, da hier die Abwässer der stetig wachsenden Stadt in einem offenen Bach ans Tageslicht gelangten.

Erst mit der Zeit zogen auch angesehene Bürger in diesen Stadtbezirk. Der Aufschwung, der darauf folgte, erreichte dann im 19. Jahrhundert seinen Höhepunkt. Von der Errichtung der prachtvollen Häuser in dieser Zeit profitiert das einzigartige Ambiente der Luxusmeile noch heute.

Bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts hinein wurde das Schlendern über den Boulevard jedoch von dem zunehmenden Verkehr immer stärker beeinträchtigt. Deshalb entschlossen sich die Stadtväter 1971, in diesem Bereich die erste Fußgängerzone Wiens einzurichten. Eine städtebauliche Entscheidung, die sich auszahlen sollte. Durch die Verbannung der Autos aus der Straße erhielt der Graben sein heutiges Flair, das dem einer großen Piazza vergleichbar ist.

Hier findet man nicht nur die Filialen aller großen und bekannten Luxusmarken, sondern auch zahlreiche Restaurants und Cafés, die Leben in die Einkaufsstraße bringen. Gefeiert wird auf dem Graben ebenfalls recht gerne. Triumphzüge und Prozessionen haben hier stattgefunden.

Die beeindruckende Bebauung mit prachtvollen Geschäftshäusern ist die perfekte Kulisse für ausgedehnte Einkaufstouren. Wer sich dazu mit Freunden verabreden möchte, wählt als Treffpunkt dann nicht selten die 19 Meter hoch aufragende Pestsäule, die 1692 vollendet wurde. Mit ihr sollte der Beendigung der Pestepidemie im Jahre 1679 gedacht werden. Auch die beiden Brunnen des Prachtboulevards sind markante Punkte in der belebten Straße, in der sich Menschen aus aller Welt zum Bummeln treffen.


Hinkommen

U-Bahn Stephansplatz (U1, U3)
 

Graben, 1010 Wien