Sigmund Freud Museum
Klarer Anwärter auf die berühmteste Adresse Wiens ist die Berggasse 19. Hier lebte und arbeitete Sigmund Freud 47 Jahre lang, bis er 1938 vor den Nationalsozialisten nach London fliehen musste. In diesen Räumen verfasste er die meisten seiner Schriften und behandelte er seine Patienten.
Heute befindet sich hier das Siegmund Freud Museum mit einer umfangreichen Dokumentation über sein Leben und sein Werk. Allerdings mit nur wenigen Möbeln, da er fast alles nach London mitnahm. Leider ist auch die berühmte Couch mit nach London gegangen. Aber der Inhalt seines Schaffens ist ja das Wichtige.
Das alte Türschild ("Prof D Freud") heißt den Besucher willkommen und versetzt 100 Jahre zurück. Weiter geht es in das noch voll erhaltene Wartezimmer und die dahinter liegende Praxis bzw. den nebenan liegenden Privaträumen. Gezeigt werden viele Dokumente, Fotos, eine Auswahl der privaten Antikensammlung und Erstausgaben von Freuds Werken. So werden Einblicke in die Biographie, das Umfeld sowie die Psychoanalyse möglich. Einige historische Filmaufnahmen die von Freuds Tochter Anna kommentiert wurden, sind ebenfalls zu sehen.
Außerdem gibt es hier eine Bibliothek, die mit 35.000 Büchern eine von zu den größten Studienbibliotheken zur Psychoanalyse überhaupt zählt. Auch das Forschungsinstitut Sigmund-Freud-Stiftung ist angeschlossen, sowie ein Vortrags- und Ausstellungssaal. Im Erdgeschoss, direkt neben dem Hauseingang, wo sich bis 1938 die koschere Fleischerei Siegmund Kornmehl befand, betreibt das Museum einen Ausstellungsraum: Durch die Schaufenster zur Straße hin werden Arbeiten zeitgenössischer Künstler gezeigt, deren Werke immer auch eine Verbindung zur Psychoanalyse haben.
Eröffnet wurde das Museum 1971 von der Sigmund-Freud-Gesellschaft im Beisein von Freuds Tochter Anna Freud. Seitdem wurde es immer wieder erweitert.
Hinkommen
U-Bahn Schottentor (U2), Schottenring (U4)
Berggasse 19, 1090 Wien